15.08.2013

Bitte - noch ein Bier!

Er schiebt sein Leben anderen in die Schuhe. 
Alle Klage, den Widerstand, die Fragen seiner Tage. 
Wenn sie ihn nur liessen und förderten nach Kräften.
Ihn, der in vielem Meister ist, verkannt in seiner Grösse. 
Der er doch Bescheid weiss, besser als die andern, 
bäumt sich auf, gegen das Zerbrechen: 
Tausend Worte in die Luft verpufft und keine Taten.
Um nicht nackt vor seinem Spiegelbild zu steh‘n
muss er als Fremder durch das eigene Leben geh‘n.

Setzkastenköpfe

Für die Katholischen bin ich zu wenig römisch. Für die Evangelischen nicht genügend reformiert. Die Rechten orten mich links, die Linken sehen mich rechts. Den Gläubigen bin ich zu atheistisch und den Atheisten zu religiös. Einige Mönche bewundern die spirituelle Konsequenz, standesbewusste Brüder ärgern sich, dass ich ungebunden eine Kutte trage. Halten mich die einen für anmassend, so loben andere die Bescheidenheit. Pragmatiker belächeln den Idealismus und Idealisten stört mein Realitätsbezug. Diese lieben die klare Sprache, jene hassen mich dafür. Flauen bin ich zu ideologisch und die Ideologen verstört, dass da einer unfallfrei die Sicherheitslinien überfährt. Was zum Teufel schert mich die Meinung jener Leute, die nur nach der Bestätigung ihrer Werteskala suchen?