11.09.2015

Noe 28 – der Narr

Noe konnte selbstvergessen wütend werden, flammend kämpfen und liess sich ein, ohne Angst vor möglichen Verlusten. Wer dann den erhabenen, gleichmütigen Weisen sehen wollte, fand ihn nicht und war enttäuscht. Noe ging es nie um Weisheit. Er wollte Wahrnehmung und Leidenschaft in allem. Wie viele Strohfeuer der Weltverbesserung hatte er schon gesehen, die nur dem eigenen Trost und Wohle dienten und so zusammenfielen? Und all‘ die Blender und Wunschkanonen, denen er begegnet war, von denen er sogleich wusste, wie und woran sie scheitern würden? Erneuerung konnte nur mit ständiger Glut gelingen, mit beharrlicher Treue, eigener Veränderung und Selbstlosigkeit. Diese wuchs aus der Hingabe, ungesichert und weit entfernt vom Streben nach Eigennutz. Mit seiner Leidenschaft, Wut und Verletzlichkeit geriet Noe oft zum Narren im Kreise der Braven, dem er so entwischte.Mitte2014