13.06.2013

„Scheiss-Christentum …“

... steht da in einem Eintrag auf Facebook zu lesen. Nicht nur „Gott“ hat vier Buchstaben, auch „Neid“, „Gier“ und „Geld“ gehören dazu. Meint die Schreiberin das Christentum, die Christen und jene, die sich dafür halten oder es durch ihre kulturelle Herkunft sind? Die Religionen wurden zu jeder Zeit von Interessen Einzelner unterwandert. Das verletzt sie aber nicht im Kern, es sei denn, Gier, Neid und Geld hätten Geist und Ideal zerfressen. Schuld ist nicht das Medium, sondern die Menschen, die es nutzen und verhunzen. Die Konsumreligionen unserer Tage halte ich für gefährlicher, als alle alten Weltreligionen zusammen. Letztere verfolgen zumindest in Gedanken ein Ideal, das wandelbar und frei zu interpretieren ist; falls wir das Denken nicht aufgegeben haben. Dagegen schaffen die neuen Plastikgeld-Lehren nur Gesinnungslumperei, mehr Mitmachzwang, Leistungsneurosen, Machbarkeitswahn, endlosen Entscheidungsnotstand und überdrehte Sklaven des ständigen Geplappers auf allen Medien. Ihre Propheten und Evangelisten verkünden, dass aus den abnehmenden Grundlagen für alle die grenzenlose "Selbst"-Verwirklichung zu schaffen sei. Auf die Knie, ihr Frommen, in den Bildschirm beten, den Bankomaten bumsen und beim Lecken den Arsch der Werbung nicht vergessen! Vergebung gibt’s im Shop gleich nebenan. (2011)