07.04.2011

Aufbegehren!

Es gilt als Zeichen der Tugend, wenn ein Mensch persönlich erfahrenes Unrecht einstecken kann.Ich halte dagegen, dass diese Auffassung das Unrecht wachsen lässt und zu gebrochenen Untertanen führt. Sich gegen Ungerechtigkeit aufzulehnen, gehört zum Fundament der menschlichen Würde. Zwar ist hehres Heldentum oft nicht der beste Weg, aber noch weniger ist es die verbreitete Waschlappigkeit mit ihrem Rückzug auf die kleine, eigene Welt. Das Thema ist alt, wie der kleine Text des deutschen Theologen Emil Niemöller zeigt:
„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert; ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“