04.04.2010

Osterangsthasen

(Nachgedanken zu Noe 11)
Zuweilen sind wir von Fragen und Ängsten umstellt, welche die eigenen Grundfesten erbeben lassen. Ein "Ja" muss her oder ein "Nein". Dabei versuchen wir sachlich zu denken und stossen vor allem auf Gefühle. Wir wollen uns absichern und zaubern aus der einen grossen Frage hundert kleine. Die Grundsatzfrage aber bleibt und mit ihr liegt die Antwort in der Luft. Wir trauen nicht uns zu entscheiden, wollen etwas anderes hören, was zugleich heisst, dass es die Ahnung einer Antwort gibt. Nun könnten wir uns treiben lassen, bis die Frage sich von selbst erledigt. Ebenso liesse sie sich aus eigener Kraft anpacken und bewegen. Daran hindern uns die eigenen Gepflogenheiten, Vorstellungen, Bewegungsängste und Befürchtungen oder die Unabsehbarkeiten, obgleich wir derart Unabsehbares wie Kinder in die Welt zu setzen vermögen. Die innere Eingebung irrt sich selten. Wir haben nur verlernt, sie wahrzunehmen und in unser Denken einzubinden, was unser Lebensvertrauen schmälert. Jeder ist von seiner Grenze umgeben, fast vergleichbar mit dem Fluchtabstand der Tiere, kämpfen oder fliehen. Auf der Linie dieses Kreises zeigen sich Punkte, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Sie ziehen uns in ihren Bann oder stossen uns ab, erzeugen Unsicherheit. Genau hier liegen die Kerben, über welche sich der Kreis durchbrechen liesse. Hinter diesen verschlossenen Toren öffnen sich die Wege. Fürchte dich nicht vor der Angst. Ohne sie gäbe es keinen Mut.