29.04.2010

1. Mai - (m)Ein Land wird sauber

Nun sind wir auch hier so weit: Rauchverbot in den Gaststuben. Die Staatskünstler handeln erstaunlich schnell, wenn sie damit auf die Bühne gelangen und Mehrheiten hinter sich scharen können. Weniger erstaunlich ist es, dafür umso erschreckender, wie schnell diese Mehrheiten sich nach dem Winde drehen und dabei Grundsätze der Freiheit, wie gegenseitige Grosszügigkeit, Verständigung und persönliche Lebensführung, in die Hölle pusten. Unsere Gesellschaft ersäuft sich im Mief des kleinen Mannes, der andere verurteilen muss, um nicht die Achtung vor sich selber zu verlieren. Die Abenddämmerung in den Mehrheitsköpfen achtet nicht auf Minderheiten. Auf Kameraden, es gibt zu tun, jagt die Dicken, die Schräggeher, die falschen Rentner, die Ausländer, baut die Lebensmittel zu Heilmitteln um, merzt alle irgendwie Süchtigen aus, sperrt weg, was euch Angst macht und rutscht auf den Knien dem Gesundheitstraum entlang und der Konsumsucht hinterher. Um die wirklichen Fragen dieser Welt kümmern wir uns später, vorerst lasst uns lustvoll unterwürfig jede neue Fessel tragen. Die Hasenfüsse mit ihren Wohlstandsproblemen bemerken dann zu spät, dass die Enge drückt, die staatliche Bevormundung unerbittlich wächst und die Krankheiten weiter zunehmen. Wen sollen sie dann verdammen?
Sie werden neue Feinde finden, dessen bin ich mir gewiss.