17.03.2010

Gurus und andere Leerläufe

(Ein alter Stoff und immer wieder neu ...)
Wenn du einen Menschen bewunderst, dann bewunderst du deine Sicht auf ihn. Du nimmst ihn nicht in seiner Ganzheit wahr, die sich weniger von deiner unterscheidet als du glaubst. Der Unterschied liegt nicht in den Lebensfragen, sondern im einzelnen Umgang mit diesen. Du bürdest also einem Menschen deine Erwartungen und Vorstellungen auf. Da er diese nicht erfüllen kann, besonders, wenn er nichts davon weiss, wirst du zwangsläufig durch deine eigene Wahrnehumg enttäuscht. Dann wirst du dein eigenes "Ungenügen" dem anderen anlasten, deinen Frust versprühen und so keinen Schritt weiter kommen. Die Sucht dem Vorbild gleichen zu wollen, kann so weit gehen, dass du Dinge tust, die dieses Vorbild niemals von dir erwarten würde. Du versklavst dich selber und drehst im Kreis.
Manchmal genügte eine kleine Frage, um das zu verhindern: "Was willst Du von mir, was bin ich für dich?". Man stünde sofort auf gleicher Augenhöhe und ersparte beiden Seiten sehr viel Schmerz.