24.03.2010

Rauchst du noch ...

... oder stirbst du schon gesund?

Gesundheit ist eine Frage des Gleichgewichtes und nicht absolut. Vielleicht ist keiner gesund und wir kennen nur nicht alle Krankheitsbefunde. Gesundheit kann zum Wahn werden, ein Geschäft ist sie allemal. Ewig jung, schön, faltenlos, schlank, zähnebleckend leistungsfähig schaffen wir neue Masseinheiten der gesellschaftlichen Eingliederung und damit der Ausgrenzung. Wir werden so den neuen Menschen nicht hinbiegen, auch wenn wir das glauben und wollen. Solches wähnte man im Dritten Reich und schon früher, jeweils mit verheerenden Folgen, worauf wir alle beteuerten: "Nie wieder!". Vom Röhrenblick geleitet, sind wir damit beschäftigt, in anderer Weise die Vorgaben von damals neu zu erfinden. Vermeintlich nach den Erfordernissen unserer Zeit. Aber es bleibt beim Alten. Nichts gelernt.
Das Leben ist tödlich, somit lebensgefährlich. Die Länge kann verschieden sein. Dabei hängt die Qualität eines Lebens nicht von seiner Dauer ab, sondern von seinen Inhalten. Dort sind ganz andere Merkmale entscheidend, als uns die Bedenkenträger und ihre Trompeten verkünden. Die wollen nur gewinnbringende, glattgeschmierte Seelenkrüppel und die Mehrheit schreit schon mit.
Meinerseits möchte ich nur Jahr um Jahr etwas schöner werden, gezeichnet von den Spuren meiner Tage. Reifen Geistes möchte ich dem Tod begegnen, der mich dann von meinen kleinen und grossen Leiden erlösen wird. Ich habe mein Leben und seinen Kern nicht verleugnet. Daher hoffe ich, keine dieser Krücken zu brauchen, mit denen man im Alter nachzuholen sucht, was nicht nachzuholen ist: Die nicht erfüllte Zeit in der eigenen Vergangenheit.