11.03.2010

Männer? Frauen?

Wo sind die Merkmale männlicher Kultur versunken? Gut 40 Jahre habe ich uns am Rande der Frauenemanzipation erlebt. Die einen beflissen, die anderen rieben sich die Augen oder zogen sich brummelnd zurück. Ein tauglicher gemeinsamer Weg der Geschlechter ist dann möglich, wenn beide ihre ganze Persönlichkeit leben dürfen und können. Diese Persönlichkeit haben viele Männer verloren. Inzwischen hat der vorbildliche Mann alles zu sein. Einmal männlich, dann weiblich, vom zartfühlenden Vater und romantischen Liebhaber bis hin zum erfolgreichen Helden auf der Kampfbahn des Lebens. Und doch ist alles falsch: Schleppt er die Abfallsäcke nach draussen, ist er ein Weichling, tut er es nicht, ist er ein Tyrann. Kaum besser geht es den Frauen. Viele beschäftigen sich mit ihren hohen Ansprüchen und der folgenden Erziehung ihrer Partner, was sie am eigenen Leben hindert. Ganz am Schluss steht bei den meisten dieses, unbegründete, Gefühl des Ungenügens. Hüben wie drüben Missverständnisse. Wir verstehen uns nicht. Ein Geschlecht kann nicht Mass für das andere sein. Hier Orientierung zu suchen ist sinnlos, überfordert beide und führt in eine Art Selbstauflösung. Nebeneinander zu gehen ist besser, als zu verschmelzen. Der Weg der Frauen war nie sonderlich mein Ding, wohl aber die Rolle der Männer in diesem Aufbruch.
Ich selber kann einen Mann oder eine Frau als "Freund" bezeichnen: DAS überfordert dann meist beide Geschlechter.