30.03.2010

Darf mann so?

Noes Geschichte vom toten Freund klingt nach. Mitten in der Nacht. Ein grösseres Geschenk als einen Freund gibt es für mich nicht. Die Freundschaft wächst aus Zuneigung, Grundvertrauen und Respekt. Von meinem Freund erwarte ich nichts. Das macht ihn frei. Ich bin einfach für ihn da. Punkt. Anderseits gewährt er mir Ruhe, wenn ich sie brauche, nimmt Anteil ohne mich trösten zu wollen, schenkt mir Raum, um zu schweigen und das Vertrauen, nicht ins Leere zu stürzen wenn ich falle. Und Freunde gehen nicht verloren, wenn der Austausch eine kurze oder lange Weile ruht.
Du magst in Liebe noch so weich gebettet sein, wenn du keinen Freund hast, bist du arm. Um Freundschaften nicht zu gefährden, habe ich sie immer klar abgegrenzt von den Liebesverhältnissen. Denn diese verdorren zu oft in den Stürmen der Erwartungen und Verpflichtungen, in denen beide unvernünftig alles voneinander haben wollen. Wäre die Freundschaft gar eine bessere Basis für Lebensprojekte als die Liebesbeziehung?